Test ABUS Smartvest Funk-Alarmanlage & APP

Dieser Test befasst sich mit der Einrichtung der neuen ABUS Smartvest Alarmanlage. Die erst im Mai 2016 von ABUS vorgestellte Funk-Alarmanlage mit dem Namen „Smartvest“ richtet sich in erster Linie direkt an den End-Verbraucher. Die gesamte Einrichtung der Alarmanlage erfolgt über die Smartvest-App für iOS oder Android. Die Smartvest-Zentrale, also das Herz der Anlage, wird mit dem beiliegenden Strom- bzw. Netzwerkkabel verbunden. Alle restlichen Bestandteile des sogenanntes „Smartvest Basis-Pakets“ werden über Funk mit der Zentrale verbunden und mit Batterie betrieben. Bei diesen Bestandteilen handelt es sich um einen Öffnungsmelder, einen Bewegungsmelder und eine Funkfernbedienung.

Test Montage der Smartvest Melder

Die Montage gestaltet sich eben so einfach: Die Zentrale kann mit dem beiliegenden Standfuß einfach aufgestellt oder wahlweise mit den beiliegenden Schrauben an einer Wand befestigt werden. Allen übrigen Bauteilen liegen ebenfalls Schrauben zur festen Montage bei, jedoch ebenfalls passende Klebestreifen, um eine zerstörungsfreie und schnelle Installation zu gewährleisten.

Die für diesen Test ebenfalls zur Verfügung gestellte Smarvest Funk-Sirene muss aus Gründen der Sabotageprävention mit Schrauben fest im Mauerwerk montiert und über ein Kabel oder Batterien mit Strom versorgt werden. Auch sie wird per Funk einfach über die Smartvest-App mit dem System verbunden und eingerichtet.

Anzumerken ist, dass nur bei der Smartvest Funk-Sirene ein Sabotage Kontakt vorhanden ist. Keines der weiteren getesteten Bauteile aus der Smartvest-Reihe besitzt jedoch einen Sabotagemelder. Dies bedeutet, dass die Sensoren vom ursprünglichen Bestimmungsort abmontiert werden könnten, ohne dass dadurch ein Alarm ausgelöst und somit der Benutzer benachrichtigt wird. Lediglich bei der Öffnung und/oder Entnahme von Batterien wird ein Alarm ausgelöst.

Test Smartvest-App und Konfiguration der Alarmanlage

Die Installation der zur Konfiguration der Alarmanlage notwendigen Smartvest-App erfolgt über die jeweilige Software (iTunes, Play Store) des Tablets oder Smartphones. Nach der Installation und dem Öffnen der Smartvest-App muss nach Eingabe und Einstellung eines Sicherheitskennwortes nach der zu konfigurierenden Anlage gesucht werden, was jedoch automatisch und nach wenigen Sekunden erfolgt ist. Wichtig dabei ist, dass das Gerät über das die Anlage per App konfiguriert werden soll, per WLAN zwingend in dem gleichen Netzwerk eingebunden sein muss, mit dem die Smartvest-Zentrale per Netzwerkkabel verbunden wurde. Ist diese Einrichtung jedoch einmal erfolgt, kann man die Alarmanlage auch erreichen, ohne mit dem gleichen Netzwerk verbunden zu sein.

Nachdem die Anlage per Smartvest-App gefunden wurde, geht es an die Einrichtungen der einzelnen Komponenten. Dazu navigiert man in der App in den Einstellungsbereich und wählt dort „Komponenten verwalten“ aus. Die dem Smartvest Basis-Paket zugehörigen Bauteile sind bereits vorkonfiguriert und werden direkt in der App angezeigt. Lediglich die Smartvest Funk-Sirene muss Manuel hinzugefügt werden, da sie nicht Bestandteil des Smartvest Basis-Pakets ist. Dies geschieht über ein „Pairing“-System, das sie per Knopfdruck der Alarmanlage zuordnet und selbst für einen Laien eine Sache von Sekunden ist. Auch die restliche Einrichtung wie zum Beispiel Benennung der einzelnen Bauteile, deren Position und Auslöseverhalten lässt sich selbst für Laien einfach und nativ vornehmen.

Nachdem die Grundeinstellungen vorgenommen wurden, bekamen wir beim Test der Smartvest direkt die erste Meldung per Push-Nachricht auf das Smartphone: „Öffnungsmelder Batterie schwach“. Um diese zu wechseln, lässt sich die Anlage per Einstellungsoptionen in einen Wartungsmodus versetzten, um sie nicht auszulösen, wenn man eine Batterie – in dem Fall des Öffnungsmelders eine Knopfbatterie – entfernt und eine neue einsetzt. Dies dient der Sabotageprävention und gilt für alle Bestandteile der Anlage. Auch wenn die Smartvest-Zentrale stromlos geschaltet werden sollte, löst ein Alarm aus, da diese für diesen Fall werksseitig zusätzlich mit Batterien ausgestattet ist.

Es lassen sich noch einige weitere Einstellungen über die App vornehmen, wie zum Beispiel Szenarien-Programme oder eine Kameraüberwachung, doch diese konnten wir mangels entsprechender Komponenten nicht ausführlich testen.

Unsere Test der ABUS Smartvest zeigt, dass sich die Alarmanlage ganz ohne Vorwissen per App einrichten lässt.

Bedienung im alltäglichen Gebrauch

Die eigentliche Bedienoberfläche der App, welche abseits der vorzunehmenden Einstellungen für den alltäglichen Gebrauch gedacht ist, beschränkt sich auf die Möglichkeiten der Scharfschaltung der gesamten Anlage, Scharfschaltung einiger Teilbereiche für den Fall das sich Personen innerhalb der Anlage befinden, Unscharfschaltung der gesamten Anlage, sowie diverser Statusmitteilungen („Fenster Wohnzimmer geöffnet“, Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessung).

Ebenfalls vorhanden sind sogenannte „Hotkeys“, welche sich individuell programmieren lassen. Voreingestellt ist ein Hotkey welcher als „Panik-Button“ fungiert und bei Betätigung einen Alarm auslöst. Ein weiterer Hotkey ist als Notruf programmiert, über welchen sich per Knopfdruck die Polizei verständigen lässt. Sichtbar, in welchem Modus sich die Alarmanlage jederzeit befindet, macht nicht nur die App, sondern ebenfalls die Backlight-Beleuchtung der Smartvest-Zentrale: Blaue Beleuchtung bedeutet „Scharf“, rote Beleuchtung „Alarm“ und ohne Beleuchtung „Unscharf“.

Die dem Smartvest Basis-Paket zugehörige Funkfernbedienung ist ebenfalls in der Lage, die Alarmanlage scharf oder unscharf zu schalten – jedoch funktioniert dies nur reibungslos, wenn man sich in unmittelbarer Nähe der Zentrale befindet. Schon bei einer Wohnung mittlerer Größe und einer Distanz zwischen Tür und Zentrale von etwa 5m reichte die Funkleistung nicht aus, um die Alarmanlage zu aktivieren. Ein separater Panik-Button auf der Fernbedienung ist auch vorhanden, ebenso wie eine Taste um die Aufzeichnung über eventuell installierte Kameras zu starten.

Wird ein Alarm ausgelöst, gibt es sowohl von der Zentrale als auch von der Funk-Sirene ausgehend ein gut sichtbares und hell blinkendes visuelles Signal, wie auch einen akustischen Alarm, welcher mit einer bis auf 90-100dB ansteigenden Lautstärke in jedem Falle wahrgenommen wird. Zusätzlich wird der Benutzer per Push-Nachricht und Email über den Einbruch informiert.

So sieht es aus, wenn der Benutzer per App über einen Einbruch informiert wird. Alternativ kann die Smartvest Alarmanlage auch per Email und Außensirene alarm schlagen.

Fazit Smartvest Test

Die sich sehr leicht und schnell einzurichtende Alarmanlage namens Smartvest der Firma ABUS ist die ideale Lösung für kleinere Büroräume oder Apartments und schont den Geldbeutel, da sie nicht vom Fachmann, sondern auch von Laien installiert und betrieben werden kann. Leider jedoch sind durch fehlende Einstellungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einer Bedienoberfläche direkt am Gerät oder Computer, also ohne App, der gewohnte Komfort und die Flexibilität von anderen Modellen der Firma ABUS nicht gegeben. Auch in Sachen Sabotageprävention lässt die Smartvest ein wenig zu wünschen übrig: Jemand der die Anlage kennt, kann sie mit wenigen Handgriffen stromlos schalten und könnte sich gegebenenfalls dadurch einige ungestörte Minuten in der zu sichernden Immobilie verschaffen. Aus diesem Grunde ist die Smartvest Alarmanlage im Gegensatz zu der Secvest-Reihe wohl auch nicht mit dem VdS-Zertifikat ausgestattet, also nicht konform mit den strengen Anforderungen nach der für Alarmanlagen zuständigen Norm EN 50131 Klasse 2, und ist damit auch nicht KfW-Förderfähig.

Vorteile:

  • Schnelle, kabellose Installation der Anlage über Batteriebetrieb und Funkverbindungen
  • Keine Portfreigaben notwendig um die Anlage per Smartvest-App zu bedienen
  • Bei jeglicher Aktivität der Anlage Push-Nachrichten auf das Smartphone bzw. Tablet oder per E-Mail möglich
  • Bis zu 32 Melder und 4 Kameras über die App konfigurier- und steuerbar

Nachteile:

  • Einrichtung nur per App und nicht per Computer oder am Gerät möglich
  • Beiliegende Funkfernbedienung hat sehr geringe Reichweite
  • Keine einwandfreie Sabotagesicherung der einzelnen Melder
  • Geringer Umfang an Meldern
  • Nicht KfW Förderfähig

Und hier noch das Video von ABUS zu Smartvest Alarmanlage

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2 Kommentare
  1. Lehmann, Steffi
    Lehmann, Steffi sagte:

    Ich benutze seit fast einem Jahr die Smartvest Alarmanlage mit 2 Bewegungsmelder,1 Sirene,1 Öffnungsmelder und 2 Fernbedienungen. Die Bewegungsmedler sind im Einagangsbereich und im Kellerbereich über den Türen befestigt. Seit Kurzem geht die Alarmanlage an, wenn an unserem Haus eine LKW vorbeifährt, Also bei größerer Erschütterung. Kann mir da jemand eine Empfehlung geben? Eigentlich ist das doch eine Bewegungsmelder und nicht ein Erschütterungsmelder :-)! Über kurze Rückinfos würde ich mich freuen.
    Vielen Dank Steffi

    Antworten
    • nicolasautor
      nicolasautor sagte:

      Hallo Steffi,
      danke für Deine Anfrage.
      Bei den Bewegungsmeldern „FUBW35000A“ für die Smartvest Alarmanlage handelt es sich um Infrarotmelder, welche auf sich bewegende Wärmequellen reagieren. Diese Wärmequellen können Personen oder Tiere aber auch sich bewegende Lichtreflexionen – zum Beispiel von einem vorbeifahrenden Fahrzeug – sein. Auch wenn es sehr starke Erschütterungen gibt, meldet der Bewegungsmelder eine Bewegung, auch wenn er es ist, der sich bewegt.
      Wir empfehlen eine Umpositionierung des oder der Melder, sodass man oben beschriebene Fehlerquellen ausschließen kann.

      Viel Erfolg!

      Antworten

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