Ipv4 zu Ipv6 – Was bedeutet die Umstellung für Alarmanlagen

Auch bei Alarmanlagen ist die Umstellung der globalen IP-Adressen vom IPv4- auf das IPv6-Format immer häufiger ein Thema. Doch was bedeutet das eigentlich genau und wie betrifft es den Endnutzer? Hier finden Sie einen Überblick.

Was ist eine IPv4-, beziehungsweise IPv6-Adresse?

IP bedeutet „Internet Protocol“, gehört seit 1981 zum Standard und ist ein Netzwerkprotokoll – also die Art und Weise, wie Computer untereinander Daten austauschen. Jedes netzwerkfähige Gerät, das über das Internet kommuniziert, benötigt dafür eine IP-Adresse. Man kann sich die Funktionsweise in etwa vorstellen, wie bei einer postalischen Adresse. Wenn man einen Brief versenden möchte, gibt man eine Absende- und eine Empfangsadresse an damit der Brief nicht verloren geht. Damit der Brief allerdings nicht versehentlich dem Nachbarn zugestellt wird, muss jedes Gerät eine einzigartige Adresse besitzen. Bisher lies sich das zum größten Teil mit einer IPv4-Adresse bewerkstelligen. Das bedeutet, das jedes Gerät eine individuelle, einzigartige Adresse zugeteilt bekommen hat. Diese haben immer das gleich Format – zum Beispiel:

130.150.120.71

Jedes Internetfähige Handy und jeder Internet-Router zuhause hat solch eine Adresse. Bereits 1990 wurde allerdings klar, das die maximale Anzahl (4.394.967.296 Stück) solcher Adressen zeitnahe erreicht sein wird. Damit würde es mehr Internetfähige Geräte geben, als IP-Adressen. Die Lösung: IPv6. Der Aufbau von IPv6-Adressen unterscheidet sich enorm von dem der IPv4-Adressen. Sie haben folgendes Format:

2001:0db8:85a3:08d3:1319:8a2e:0370:7344

Durch dieses neue Format lassen sich viel mehr individuelle Adressen erzeugen. Nämlich 3,4 x 10^38 9, beziehungsweise 430 Sextillionen Stück. Das ist eine Zahl mit 36 Nullen.

Welche Problematiken entstehen durch die Umstellung auf IPv6?

Dieses „neue“ Format der IP-Adressen wurde bereits 1990 erfunden und Standardisiert. Allerdings dauert die globale, schrittweise Umstellung noch bis heute an. Dies hat zur Folge, das beispielsweise der heimische Internetanschluss bereits eine IPv6-Adresse nutzt, das eigene internetfähige Mobiltelefon allerdings nicht. Eine weitere Folge kann sein, das die Bedienung von Alarmanlagen, oder sonstigen internetfähigen Komponenten im Heimnetzwerk über das Smartphone gestört sein kann.

Beispiel: IPv6 Konflikt bei einer ABUS Alarmanlage

Der heimische Internetanschluss läuft bereits über eine IPv6-Adresse. Unter anderem vernetzt ist eine ABUS Secvest Alarmanlage. Das eigene Smartphone läuft noch über eine Ipv4-Adresse. Von unterwegs möchte man nun über die App den Status der Alarmanlage abfragen. Es kann allerdings kein Kontakt aufgebaut werden, da unterschiedliche IP-Formate genutzt werden.

Bin ich betroffen und was kann ich tun?

Ob Sie eine IPv4- oder IPv6-Adresse am heimischen Internetanschluss haben, lässt sich leicht überprüfen. Öffnen Sie den Browser Ihres heimischen Computers und besuchen Sie folgende URL:

http://ipv6-test.com/

Dort bekommen Sie angezeigt, ob das Gerät, von dem Sie die URL geöffnet haben IPv4 oder IPv6 nutzt – oder beides.

Wird nur ein IPv4 Anschluss angezeigt (siehe Bild) können Sie Ihre Alarmanlage ohne Probleme an dem Anschluss betreiben.
Wird nicht nur eine IPv4 Adresse, sondern parallel dazu auch eine IPv6 Adresse angezeigt, handelt es sich um einen sogenannten Dual Stack Anschluss. Auch an diesem können Sie Ihre ABUS Alarmanlage ohne weiteres betreiben.
Wird nur eine IPv6 Adresse angezeigt, handel es sich um einen reinen IPv6- oder einen so genannten Dual Stack Lite-Anschluß. Der heimische Anschluss ist dann nur per IPv6 erreichbar. Ein Betreiben der Alarmanlage an einem solchen Internetanschluss ist ohne weitere Hardware nicht möglich.

Testergebnis eines Ipv4 Anschluss.

Wenn Sie aus dem Mobilfunknetz auf ein Gerät in einem reinen IPv6 Netzwerk zugreifen wollen, lässt sich Abhilfe schaffen. Die aktuell populärste Lösung wird durch die COSIMO GmbH in Form einer sogenannten FiP-Box (easy2connect) bereitgestellt. Dies ist ein zusätzliches Gerät, welches in Ihrem Netzwerk eingebunden wird und es ermöglicht trotz unterschiedlicher Protokolle Ihre Alarmanlage per App über das Internet zu erreichen.

Gerne können Sie uns diesbezüglich ansprechen und die FiP-Box vergünstigt bei uns beziehen. Auch bei der Installation sind wir Ihnen gerne behilflich!

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.